Forum-Breadcrumbs - Du bist hier:ForumNur für Kommunikation mit dem intakt-Team: Allgemeines ForumMeine 14 jährige TochterMeine 14 jährige Tochter
Maria@maria1 BeitragZitat von Maria am 22. Dezember 2020, 10:42 UhrHallo meine Tochter ist zurzeit stark untergewichtig wir haben schon viele Gespräche geführt in denen sie sagt dass sie zunehmen möchte. Während und kurz nach den Gesprächen ist sie meist motiviert und möchte wieder normal essen und zunehmen. Wenn es dann jedoch zu den Mahlzeiten kommt so nimmt sie diese wider Willen ein , danach und auch währenddessen weint sie oft. Wenn ich sie richtig verstehe dann möchte sie bzw glaubt sie es alleine schaffen zu können. Ich bin mir da mittlerweile nicht mehr so sicher bzw weiß ich nicht mehr so richtig wie ich ihr helfen kann und soll. Irgendwie dreht sich alles nur noch ums Essen, das stresst vorallem meine Tochter aber auch den Rest der Familie sehr. Ich würde mich über einen Tipp wie ich mich verhalten soll sehr freuen.
Hallo meine Tochter ist zurzeit stark untergewichtig wir haben schon viele Gespräche geführt in denen sie sagt dass sie zunehmen möchte. Während und kurz nach den Gesprächen ist sie meist motiviert und möchte wieder normal essen und zunehmen. Wenn es dann jedoch zu den Mahlzeiten kommt so nimmt sie diese wider Willen ein , danach und auch währenddessen weint sie oft. Wenn ich sie richtig verstehe dann möchte sie bzw glaubt sie es alleine schaffen zu können. Ich bin mir da mittlerweile nicht mehr so sicher bzw weiß ich nicht mehr so richtig wie ich ihr helfen kann und soll. Irgendwie dreht sich alles nur noch ums Essen, das stresst vorallem meine Tochter aber auch den Rest der Familie sehr. Ich würde mich über einen Tipp wie ich mich verhalten soll sehr freuen.
intakt@brigitte-l-b61 BeiträgeZitat von intakt am 22. Dezember 2020, 15:53 UhrHallo,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Wir entnehmen Ihren Worten, dass Sie um Ihre Tochter besorgt sind und verstehen, dass Sie die aktuelle Situation sehr belastet.
Die Essstörung als ein zwanghaftes, außer Kontrolle geratenes Essverhalten ist häufig nur eine Stellvertreterin anderweitiger (unbewusster) Probleme und erfüllt eine Art Schutzfunktion. In der Regel können Menschen auf soziale Beziehungen und gesellschaftliche Faktoren wenig Einfluss nehmen, hingegen lassen sich das eigene Essverhalten, der Körper, das Gewicht bzw. die Figur leichter kontrollieren. Essen und Nicht-Essen können bspw. in sich verändernden Lebenssituationen oder bei emotionalem Unbehagen als Bewältigungsstrategie dienen. Wir hören heraus, dass es einen gesunden Anteil in Ihrer Tochter gibt, der sich von der Essstörung befreien will, aber ihr „kranker" Anteil zurzeit noch stärker und präsenter ist. Diese Ambivalenz äußert sich in dem von Ihnen beschriebenen Widerwillen und dem Weinen während und im Anschluss an das Essen.
Auch wenn Ihre Tochter ihre Absicht und Motivation bekundet, wieder normal essen und zunehmen zu wollen, stehen ihr wahrscheinlich innere Zwänge und Hindernisse entgegen, die sie davon abhalten. Haben Sie vor allem Geduld und Nachsicht mit Ihrer Tochter und nehmen Sie ihre Erkrankung ernst. Die Essstörung bedroht ihre Gesundheit und langfristig ihr Leben! Sie braucht gerade in diesen für sie schwierigen Zeiten Ihre emotionale Unterstützung und Ihren Rückhalt, um sich von dem aus dem Ruder gelaufenen Essverhalten befreien zu können. Vermitteln Sie ihr, dass sie nicht alleine und es okay ist, Hilfe anzunehmen. Hören Sie ihr zu und zeigen Sie sich verständnisvoll, auch wenn Sie die Gedanken und Verhaltensweisen Ihrer Tochter nicht immer nachvollziehen können.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Betroffene therapeutische und medizinische Unterstützung auf ihrem Weg aus der Essstörung brauchen, da sie sich selbst schwer davon befreien können. Die Psychotherapie fragt und beleuchtet, wofür die Essstörung herhalten muss, wie eine Person zu sich selbst steht und mit sich umgeht. Wie geht die Person beispielsweise mit Druck, negativen Gefühlen wie Wut, Aggression und Trauer, Kritik oder Selbstzweifeln um? Welche alten, nicht (mehr) dienlichen Muster stehen ihr im Weg? Welche Ressourcen sind da bzw. können neu entdeckt werden? Wie kann ein neuer Alltag ohne essensbezogene Restriktionen gestaltet bzw. wie können neue tägliche Routinen und Strukturen geschaffen werden? Je eher Ihre Tochter mit einer Therapie beginnt, desto leichter fällt die Gesundung, weil ihr (noch) keine jahrelangen, eingebrannten Gewohnheiten und Rituale im Weg stehen. Zudem liegt bei Essstörungen ein besonderes Augenmerk auf der körperlichen Verfassung. Eine medizinische Abklärung und Begleitung sind notwendig und werden als hilfreich erlebt, um wieder zu einem regelmäßigen, ausreichenden und abwechslungsreichen Essverhalten zurückzukehren.
Falls Sie sich unverbindlich über Ihre Möglichkeiten informieren und eine fachliche Meinung einholen wollen, bieten wir Ihnen gerne ein Beratungsgespräch an. Sie können hierzu entweder unter 01 22 88 77 0 oder über die intakt-Website einen Termin vereinbaren.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Tochter alles Gute auf Ihrem Weg!
Das intakt Team
Hallo,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Wir entnehmen Ihren Worten, dass Sie um Ihre Tochter besorgt sind und verstehen, dass Sie die aktuelle Situation sehr belastet.
Die Essstörung als ein zwanghaftes, außer Kontrolle geratenes Essverhalten ist häufig nur eine Stellvertreterin anderweitiger (unbewusster) Probleme und erfüllt eine Art Schutzfunktion. In der Regel können Menschen auf soziale Beziehungen und gesellschaftliche Faktoren wenig Einfluss nehmen, hingegen lassen sich das eigene Essverhalten, der Körper, das Gewicht bzw. die Figur leichter kontrollieren. Essen und Nicht-Essen können bspw. in sich verändernden Lebenssituationen oder bei emotionalem Unbehagen als Bewältigungsstrategie dienen. Wir hören heraus, dass es einen gesunden Anteil in Ihrer Tochter gibt, der sich von der Essstörung befreien will, aber ihr „kranker" Anteil zurzeit noch stärker und präsenter ist. Diese Ambivalenz äußert sich in dem von Ihnen beschriebenen Widerwillen und dem Weinen während und im Anschluss an das Essen.
Auch wenn Ihre Tochter ihre Absicht und Motivation bekundet, wieder normal essen und zunehmen zu wollen, stehen ihr wahrscheinlich innere Zwänge und Hindernisse entgegen, die sie davon abhalten. Haben Sie vor allem Geduld und Nachsicht mit Ihrer Tochter und nehmen Sie ihre Erkrankung ernst. Die Essstörung bedroht ihre Gesundheit und langfristig ihr Leben! Sie braucht gerade in diesen für sie schwierigen Zeiten Ihre emotionale Unterstützung und Ihren Rückhalt, um sich von dem aus dem Ruder gelaufenen Essverhalten befreien zu können. Vermitteln Sie ihr, dass sie nicht alleine und es okay ist, Hilfe anzunehmen. Hören Sie ihr zu und zeigen Sie sich verständnisvoll, auch wenn Sie die Gedanken und Verhaltensweisen Ihrer Tochter nicht immer nachvollziehen können.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Betroffene therapeutische und medizinische Unterstützung auf ihrem Weg aus der Essstörung brauchen, da sie sich selbst schwer davon befreien können. Die Psychotherapie fragt und beleuchtet, wofür die Essstörung herhalten muss, wie eine Person zu sich selbst steht und mit sich umgeht. Wie geht die Person beispielsweise mit Druck, negativen Gefühlen wie Wut, Aggression und Trauer, Kritik oder Selbstzweifeln um? Welche alten, nicht (mehr) dienlichen Muster stehen ihr im Weg? Welche Ressourcen sind da bzw. können neu entdeckt werden? Wie kann ein neuer Alltag ohne essensbezogene Restriktionen gestaltet bzw. wie können neue tägliche Routinen und Strukturen geschaffen werden? Je eher Ihre Tochter mit einer Therapie beginnt, desto leichter fällt die Gesundung, weil ihr (noch) keine jahrelangen, eingebrannten Gewohnheiten und Rituale im Weg stehen. Zudem liegt bei Essstörungen ein besonderes Augenmerk auf der körperlichen Verfassung. Eine medizinische Abklärung und Begleitung sind notwendig und werden als hilfreich erlebt, um wieder zu einem regelmäßigen, ausreichenden und abwechslungsreichen Essverhalten zurückzukehren.
Falls Sie sich unverbindlich über Ihre Möglichkeiten informieren und eine fachliche Meinung einholen wollen, bieten wir Ihnen gerne ein Beratungsgespräch an. Sie können hierzu entweder unter 01 22 88 77 0 oder über die intakt-Website einen Termin vereinbaren.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Tochter alles Gute auf Ihrem Weg!
Das intakt Team
GastZitat von Gast am 12. Februar 2021, 0:55 UhrHallo,
Nachdem ich mit meiner Tochter in der Klinik war um abzuklären wie es weitergehen kann ...meine Tochter wollte auf keinen Fall stationär behandelt werden ...da haben die Ärzte ihr 14 Tage die Chance gegeben zuzunehmen. Meine Tochter hat es nicht geschafft und ihre Stimmung wurde immer depressiver. Uns wurde dann aus gesundheitlichen Gründen eine stationäre Aufnahme nahegelegt. Da wir wirklich in großer Sorge waren haben wir unsere Tochter gegen ihren Willen in stationäre Behandlung gegeben. Die erste Woche war ein richtiger Alptraum und Horrortrip uns wurden immer wieder gesagt es wurde besser werden. Sie fleht uns an sie wieder mit nachhause zu nehmen um eine ambulante Therapie zu machen. Meine Tochter ist nun seit vier Wochen in der Klinik , ihr Essverhalten hat sich meiner Meinung gebessert sie hat 3 Kilo zugenommen. Ich denke es ist ihr schon bewusst dass sie Hilfe braucht um gesund zu wrden. Leider ist sie noch immer extrem verzweifelt dort bleiben zu müssen. Und das ist auch immer wieder thema....Jetzt ist meine Sorge wenn sie dort so unglücklich ist ob das dann auch die richtige Basis sein kann um gesund zu werden??? Ich bin so hin und her gerissen was das richtige für meine Tochter ist. Ich weiß im Moment wirklich nicht was ich tun soll???
Hallo,
Nachdem ich mit meiner Tochter in der Klinik war um abzuklären wie es weitergehen kann ...meine Tochter wollte auf keinen Fall stationär behandelt werden ...da haben die Ärzte ihr 14 Tage die Chance gegeben zuzunehmen. Meine Tochter hat es nicht geschafft und ihre Stimmung wurde immer depressiver. Uns wurde dann aus gesundheitlichen Gründen eine stationäre Aufnahme nahegelegt. Da wir wirklich in großer Sorge waren haben wir unsere Tochter gegen ihren Willen in stationäre Behandlung gegeben. Die erste Woche war ein richtiger Alptraum und Horrortrip uns wurden immer wieder gesagt es wurde besser werden. Sie fleht uns an sie wieder mit nachhause zu nehmen um eine ambulante Therapie zu machen. Meine Tochter ist nun seit vier Wochen in der Klinik , ihr Essverhalten hat sich meiner Meinung gebessert sie hat 3 Kilo zugenommen. Ich denke es ist ihr schon bewusst dass sie Hilfe braucht um gesund zu wrden. Leider ist sie noch immer extrem verzweifelt dort bleiben zu müssen. Und das ist auch immer wieder thema....Jetzt ist meine Sorge wenn sie dort so unglücklich ist ob das dann auch die richtige Basis sein kann um gesund zu werden??? Ich bin so hin und her gerissen was das richtige für meine Tochter ist. Ich weiß im Moment wirklich nicht was ich tun soll???
intakt@brigitte-l-b61 BeiträgeZitat von intakt am 16. Februar 2021, 13:15 UhrHallo,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung und erneute Nachricht!
Es ist beruhigend zu hören, dass Ihre Tochter zugenommen hat und dass sich ihr Essverhalten gebessert hat. Ob Ihre Tochter weiterhin stationär behandelt werden sollte oder nicht, hängt von ihrer körperlichen Verfassung ab und sollte vor Ort vor allem mit dem zuständigen Therapeuten- und Ärzteteam gut abgeklärt werden.
Um eine Besserung der psychischen und körperlichen Konstitution herbeizuführen und Erfolge zu erzielen, ist es wichtig, dass Ihre Tochter mit ihrer Behandlung einverstanden ist, bzw. diese zumindest als notwendig erachten und dementsprechend akzeptieren kann.
Es ist immer wieder eine Herausforderung für Eltern, den verzweifelten Druck der Betroffenen einerseits ernst zu nehmen und zu verstehen, aber auch andrerseits klar zu sein, dass stationäre Behandlung so lange nötig ist, wie es das Ärzteteam mit seiner kompetenten Erfahrung für notwendig hält. Bei zu frühem Abbruch einer stationären Behandlung besteht leider immer wieder die Gefahr, dass der kranke Anteil seine Macht wiedergewinnt, und die gewonnenen Kilos schnell wieder verschwinden. Bleiben Sie in ihrer liebevollen Zuwendung, aber achten Sie auch auf Ihre eigenen Grenzen, und nützen Sie immer wieder eine Aussprache mit dem behandelnden Team.
Wir wünschen Ihnen viel Geduld, diese ist leider wirklich notwendig bei diesem Krankheitsbild, und bewahren sie die Hoffnung, dass Ihre Tochter auch wieder gut von dieser Krankheit genesen wird.
Liebe Grüße,
das intakt-Team
Hallo,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung und erneute Nachricht!
Es ist beruhigend zu hören, dass Ihre Tochter zugenommen hat und dass sich ihr Essverhalten gebessert hat. Ob Ihre Tochter weiterhin stationär behandelt werden sollte oder nicht, hängt von ihrer körperlichen Verfassung ab und sollte vor Ort vor allem mit dem zuständigen Therapeuten- und Ärzteteam gut abgeklärt werden.
Um eine Besserung der psychischen und körperlichen Konstitution herbeizuführen und Erfolge zu erzielen, ist es wichtig, dass Ihre Tochter mit ihrer Behandlung einverstanden ist, bzw. diese zumindest als notwendig erachten und dementsprechend akzeptieren kann.
Es ist immer wieder eine Herausforderung für Eltern, den verzweifelten Druck der Betroffenen einerseits ernst zu nehmen und zu verstehen, aber auch andrerseits klar zu sein, dass stationäre Behandlung so lange nötig ist, wie es das Ärzteteam mit seiner kompetenten Erfahrung für notwendig hält. Bei zu frühem Abbruch einer stationären Behandlung besteht leider immer wieder die Gefahr, dass der kranke Anteil seine Macht wiedergewinnt, und die gewonnenen Kilos schnell wieder verschwinden. Bleiben Sie in ihrer liebevollen Zuwendung, aber achten Sie auch auf Ihre eigenen Grenzen, und nützen Sie immer wieder eine Aussprache mit dem behandelnden Team.
Wir wünschen Ihnen viel Geduld, diese ist leider wirklich notwendig bei diesem Krankheitsbild, und bewahren sie die Hoffnung, dass Ihre Tochter auch wieder gut von dieser Krankheit genesen wird.
Liebe Grüße,
das intakt-Team