Gesundheits- und Optimierungszwang

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Guten Tag,

mein Partner ist 38 Jahre alt und körperlich gut in Form. Als Triathlet und Veganer ist es ihm wichtig, seinem Körper die nötigen Mikro- und Makronährstoffe zur Verfügung zu stellen. Er sagt von sich, dass er es spürt, ob sein Körper nun mehr Eiweiß oder Kohlenhydrate etc. benötigt und konsumiert ergänzend viele Supplements.

Sorge bereitet mir das WIE.

- Er nimmt sich kaum Zeit für die Zubereitung seiner Speisen, isst schnell verschiedenste Dinge durcheinander und ist sehr bedacht darauf, nur die für ihn "richtigen" Lebensmittel zu essen. Diese sollen natürlich und nicht verarbeitet sein.

- Er betreibt Intervallfasten (16:8)

- Er trainiert sehr viel. Jeden Tag eine Sporteinheit (mindestens 2 Stunden). Danach isst er nichts mehr, weil er schon in der Fastenphase ist.

- An manchen Tagen, in letzter Zeit immer häufiger, kommt es zu richtigen Binge Eating Attacken. Dann vergisst er alle seiner Regeln. Er isst dann auch tierische Produkte, tausende Kalorien und kann kaum mehr aufhören. Danach ist er sehr beschämt, verzweifelt, deprimiert, voller Selbsthass und will die Kalorien sofort wieder loswerden. Seine Lösung: Sport. Er verbringt nach diesen Attacken oft vier bis fünf Stunden im Fitnessstudio, kommt mitten in der Nacht nachhause zurück.

- Bei Gesprächen mit mir wirkt er reflektiert. Will das Intervallfasten reduzieren, Essen wieder mehr genießen, Sporteinheiten beschränken auf ein gesundes Maß. Er hält meist nur wenige Tage durch und fällt dann zurück in seine Muster.

- Ratschläge von mir kann er nicht annehmen. In der Kindheit hatte er ein traumatisches Erlebnis, er hat dadurch mit depressiven Episoden und einer Depersonalisierungsstörung zu kämpfen. Essen und Sport sind die Beteiche, wo er die Kontrolle über seinen Körper hat. Zumindest ist das mein Gefühl.

Was kann ich tun? Dadurch, dass er lange in Therapie war, fühlt er sich austherapiert - aber vielleicht haben sie eine Idee?

Danke

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Sehr geehrter Gast,

Man hört bei Ihnen die Verzweiflung über die Situation mit Ihrem Partner. Gleichzeitig haben Sie damit bereits den ersten Schritt in eine Richtung gemacht, die aus dieser belasteten Situation herausführen kann. Sie sind in dieser Situation nicht alleine und ihr Partner ist es auch nicht. Für Angehörige bieten wir Beratungsgespräche an, hier hätten Sie direkt die Möglichkeit Ihre Bedürfnisse, Sorgen und Ängste in einem geschützten Rahmen anzusprechen und sich Unterstützung zu holen. Beratungsgespräche kosten 70€ und sind nicht refundierbar. Um sich selbst noch mehr informieren zu können, bieten wir auch Angehörigenabende an. Hier begleitet eine Kollegin aus dem Behandlungsteam, Sie könnten Ihre Situation besprechen und sich mit ebenso betroffenen Angehörigen austauschen. Der nächste Angehörigenabend findet am 13.11.2024 von 19-21 Uhr statt und Sie können sich telefonisch im Büro dafür anmelden. Ebenso finden etliche Angehörige Buchempfehlungen hilfreich, bitte ebenso im Büro melden.

Wenn sich Ihr Partner dazu entschließt bei uns eine Therapie zu beginnen, so ist der nächste Schritt, sich einen Termin zu einem Erstgespräch auszumachen. Bei diesem Gespräch gehen wir genauer auf seine individuelle Geschichte ein, suchen eine passende Therapeutin für Ihren Partner aus, machen eine Ordination bei unserer Internistin und Psychiaterin aus. Diese erste Beratung kostet €60 und ist leider nicht refundierbar. Die Wahlarztkosten und auch jene für die Therapie können Sie aber bei Ihrer Krankenkasse einreichen, Sie bekommen dann einen Teil zurück. Ein Erstgespräch können Sie online über unsere Webseite buchen, per E-Mail an office@intakt.at oder auch telefonisch. Sie erreichen unser Büro unter 01 22 88 770 von Montag bis Freitag von 9h bis 17h.

Wir möchten Ihnen nochmal unsere Bewunderung ausdrücken für Ihren wirklich mutigen ersten Schritt alle weiteren Schritte werden immer leichter!

Für das Team intakt